Prümzurlayer Firmlinge konnten in Neuerburg die ersten Spenden-Fahrräder an Flüchtlinge weitergeben.

 

Die Zeit vor den großen Ferien drängte sehr. Klassenarbeiten, Prüfungsvorbereitungen, Firmunterricht und auch noch das Fahrradprojekt: Schläuche flicken, Mäntel wechseln, Bremsen neu einstellen sowie Reflektoren, Lampen, Gepäckträger und Schutzbleche nachrüsten.

Dann ordentlich sauber machen und noch Luftpumpen und Schlösser befestigen. Defekte Schaltungen oder Tretlager sind sehr komplex und benötigen Fachwissen – diese werden vorläufig hinten angestellt, um schnellstmöglich das Machbare verteilen zu können.

Mit einem kritischen Blick auf die Verkehrssicherheit konnten so die ersten 17 Fahrräder fertiggestellt und an Flüchtlinge verschenkt werden. Die Auslieferungstour in die eigene VG Südeifel nach Holsthum, Neuerburg, Utscheid, Lahr, Körperich und Wallendorf, die die Firmgruppe selbst organisierte, dauerte fünf Stunden.

Viel Arbeit, die belohnt wird mit dem Lächeln der Flüchtlinge, wenn sie ihr eigenes Rad in Händen halten und eine Probefahrt machen können. Dann wird noch die richtige Höhe eingestellt, ein Fahrradpass ausgestellt und somit ist der neue Fahrrad-Eigentümer bestätigt. Man hört mehrfach ein herzliches „Danke“, denn dieses Wort kann jeder Flüchtling auf Deutsch sagen.

Noch mehr Arbeit steht bevor und in den Ferien wird geschafft was man kann, um noch viele Spendenfahrräder zu reparieren und verschenken zu können. Die Nachfrage ist groß und mittlerweile hat es sich rumgesprochen, denn auch in Bickendorf, Seffern und den vielen anderen Orten um Bitburg werden Fahrräder benötigt, um Flüchtlingen eine gewisse Mobilität zu verschaffen.

Die Firmlinge und ihre Katecheten arbeiten was sie können. Über 150 Arbeits-Stunden stecken seit Aktionsbeginn Ende Juni in ihrem Projekt und es ist kein Ende in Sicht. Ab und zu finden sich spontan Freiwillige, die ein paar Stunden mit ihrem Können aushelfen und man ist für jeden dankbar. Alle Fahrradbastler sind herzlich willkommen, denn alleine ist es fast nicht mehr zu meistern. Über 80 Spendenfahrräder sind mittlerweile zu bearbeiten und jedes Rad, was neu dazu kommt, motiviert und beängstigt zugleich. In der Hoffnung, dass sich weitere Menschen von der Hilfsbereitschaft anstecken lassen und bei den Reparaturen mit Hand anlegen, wird fleißig weitergesammelt um noch viele Flüchtlinge glücklich machen zu können. Den bisherigen Spendern und Unterstützern ein herzliches Dankeschön.

Wer also ein wenig Zeit, Lust und vielleicht sogar etwas Fachwissen hat, kann sich jederzeit mit der Kontaktstelle in Prümzurlay, Irreler Str. 19 a, Tel: 065231085, in Verbindung setzen.

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Die Firmgruppe aus Prümzurlay konnte in Neuerburg gleich sieben Flüchtlinge aus Syrien mit einem eigenen Fahrrad glücklich machen.