Gesundheitsminister Alexander Schweitzer hat heute in Mainz zu einem Beratungsgespräch über das Krankenhaus Neuerburg eingeladen. „Ich nehme die Sorgen der Bevölkerung sehr ernst und bin deshalb im intensiven Austausch mit allen Beteiligten", so der Minister zum Anlass des Termins. Stadtbürgermeisterin Anna Kling, Landrat Joachim Streit und Verbandsbürgermeister Norbert Schneider übergaben zu diesem Anlass eine Petition der Bevölkerung zum Krankenhaus Neuerburg.

Darin fordern 6.346 Bürgerinnen und Bürger aus dem Einzugsbereich des Krankenhauses, das St. Josef Krankenhaus in Neuerburg zu erhalten.

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Ergebnis der Beratung ist ein gemeinsamer Appell an den Träger, die Marienhaus Kliniken GmbH, weiterhin Verantwortung für die medizinische Versorgung in Neuerburg zu übernehmen. Am vergangenen Freitag tagte zum ersten Mal die Steuerungsgruppe zur medizinischen Versorgung im Raum Neuerburg. Die Beteiligten zeigten sich mit dem Ergebnis der ersten Sitzung zufrieden. Bis Ende Mai sollen Konzepte für das „Gesundheitszentrum Neuerburg" erarbeitet werden. „Aufgrund dieser Entwicklung sehen wir es als Erfolg an, dass der Träger gestern öffentlich bekannt gab, nicht an der Schließung zum 30. Juni 2014 festzuhalten", erklärten Streit, Kling und Schneider. Der Krankenhausbetrieb soll solange weitergeführt werden, bis das neue Konzept verabschiedet sei.

Minister Schweitzer sieht den Beitrag des Landes in einer „intensiven Beratung über die medizinischen Bedarfe der Bevölkerung vor Ort. Krankenhäuser sind aufgrund der medizinischen und demografischen Entwicklung einem Strukturwandel unterworfen." Deshalb begleitet das Ministerium diese Prozesse intensiv, führte der Minister aus.

Finanzmittel für die Beratung wurden auf Antrag der Kreisverwaltung vom Land kurzfristig zur Verfügung gestellt. Das Projekt ist Bestandteil des Zukunftsprogramms „Gesundheit und Pflege 2020", welches von Minister Schweitzer Anfang März der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Er sagte zudem Unterstützung bei der Umsetzung innovativer Modelle in Neuerburg zu.

Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass die betriebswirtschaftliche Verantwortung für das Krankenhaus beim Träger liegt. Der nun eingeschlagene Weg, Vertrauen über Transparenz und innovative Modelle zur medizinischen und pflegerischen Versorgung der ländlichen Regionen zu schaffen, sei absolut richtig und notwendig. Seitens der Stadt Neuerburg lasse man die wirtschaftliche Situation des Krankenhau-ses Neuerburg von einem externen Beratungsunternehmen prüfen.

Zu einem weiteren Beratungsgespräch wird der Minister im Mai zusammen mit Träger und weiteren Beteiligten einladen, wenn die Bedarfsanalyse und die Konzepte auf dem Tisch liegen.