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Kennern der Frühgeschichte in unserem Lande ist das "Ferschweiler Plateau" (ca. 19 km von Neuerburg entfernt) längst zum Begriff geworden, insbesondere wegen seiner vielen steinernen Zeugen aus vor-christlicher Zeit. Es liegt westlich von Kyllburg/Bitburg nach Luxemburg hin, besteht aus Sandstein und fällt nach drei Seiten eine natürliche Festung bildend stark ab. Zur Zeit der Kelten, Römer und Franken wurde das Plateau als Zufluchtstätte aufgesucht. Von dieser Hochebene aus erreicht man mühelos ein ausgedehnte Wanderwegenetz.

In den tiefen und weiten Wäldern hat man auf allen Wanderungen Begegnung mit der Geschichte.

So findet man z. B. in der Nähe der Schankweiler Klause 3 Menhire (Monolithen): Das Fraubillenkreuz, den Druidenstein und den Langenstein. Diese Monolithe dienten kultischen Ritualen und wurden wahrscheinlich an Orten, denen man besondere magische Eigenschaften zuschrieb, errichtet. Später wurden sie, da sie weithin sichtbar und nicht so leicht zu bewegen waren, als Grenzsteine benutzt.

Das sogenannte Fraubillenkreuz hatte früher die Form eines Menhirs. Wahrscheinlich schon in früher christlicher Zeit wurde es zu einem Kreuz mit flachen Figurennischen auf beiden Seiten umgearbeitet. Was den Namen anbetrifft, herrscht auch in diesem Fall Unklarheit. Zum einen könnte es sich um eine Ableitung aus "Unserer lieben Frau Bild-Kreuz" handeln. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, daß der Name aus der Bezeichnung "Frau Sybille" entstand, die für Seherinnen und weissagende Frauen verwendet wurde.

Der Druidenstein - in seiner ursprünglichen Form erhalten - ist ein aufrecht stehender Sandsteinblock und hat eine Höhe von 2,85 Meter. Seine Breite beträgt 1,60 Meter bei einer Dicke von 50 Zentimetern. Der Name geht offenbar zurück auf die "Druiden", die keltischen Priester, die im Rahmen der Götterverehrung eine Rolle spielten.

Langenstein: Dieser Kultstein aus keltischer Zeit hat seinen Namen bis auf den heutigen Tag erhalten, denn das aus dem Keltischen stammende Wort "Menhir" bedeutet in seiner Übersetzung nichts anderes als "Langer Stein".

Eine weitere Sehenswürdigkeit des Ferschweiler Plateaus ist die Schankweiler Klause. Im Jahre 1648 wurde die erste Klause und eine Kapelle und erstmalig erwähnt. Die jetzige Kapelle entstand 1762/63. Sie ist ein einschiffiger geputzter Bruchsteinbau. Die Außenarchitektur ist einfach, die Westfront durch einen mit Gesims abgeschlossenen Quaderstreifen eingefasst, desgleichen das Portal durch kräftige Hausteine gerahmt, darüber eine Nische mit muschelförmigem Abschluss. Rechts an die Kapelle angebaut, ist die ehemalige Klausnerwohnung zu sehen. Die reiche Innenausstattung, Haupt- und Seitenaltäre sowie die Kanzel stammen aus dem Rokoko. Die beiden Beichtstühle sind noch dem Barock zuzuordnen, zeigen aber schon Rokokoverzierungen und sehr schöne Einlegearbeiten. Heute dient die Schankweiler Klause als Pilgerstätte zur Mutter vom guten Rat.

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