Am 10.04.2014 fand in der Stadthalle Neuerburg für alle Einwohner der Stadt Neuerburg eine Informationsveranstaltung zum geplanten Nahwärmenetz Neuerburg statt. Den Einwohnern wurde der aktuelle Planungsstand des Projektes von den Projektentwicklern Michael Hauer und Andreas Hahn von der Planungsgesellschaft „H2 erneuerbar versorgt“ vorgestellt.

In einem ersten Schritt sollen dabei die Schulen des Schulzentrum und der Kindergarten Neuerburg angeschlossen werden. Gleichzeitig soll die Erschließung der Turnhalle Neuerburg erfolgen und die Wärmleitung weiter in das Gewerbegebiet südlich des Sportplatzes verlegt werden. Erst wenn der Fortbestand des Krankenhauses gesichert wird, soll eine weitere Wärmeleitung durch die Pestalozzistraße Richtung Krankenhaus verlegt werden.

Das vom Stadtrat Neuerburg beauftragte Umweltgutachten zur geplanten Errichtung der Heizzentrale am Standort Richtung Sporthalle wurde den Anwesenden von Diplommetrologen Wolfram Bahmann von ArguMet-Bahmann & Schmonsess GbR eingehend erläutert. Dabei ging Herr Bahmann auf die von den Einwohnern vorgebrachten umweltrechtlichen Bedenken ein und zeigte auf, dass die Aufstellung einer zentralen Heizanlage mit modernster Filtertechnik die Emissionen in der Stadt Neuerburg reduzieren wird, weil hierdurch alte Heizsysteme ohne entsprechende Filtertechnik stillgelegt werden können. Insgesamt führt das in Planung befindliche Nahwärmenetz Neuerburg mit seiner zentralen Heizungsanlage zu geringeren Emissionen als bisher in diesem Bereich durch die noch in Betrieb befindlichen Einzelheizungsanlagen. In einem gesonderten Gutachten legt Herr Bahmann die erforderliche Mindesthöhe des Schornsteines dar. Mit einer Mindesthöhe von 20,50 m über Grund wird lt. Gutachter sichergestellt, dass die Schornsteinabgase aus dem Tal herausgetragen werden. Zusammenfassend weißt das Gutachten nach, dass die Heizzentrale die Luftverhältnissen in der Stadt Neuerburg positiv beeinflusst.

Neben dem positiven Ergebnis des Gutachtens hat das Gesamtkonzept der „H2 erneuerbar versorgt“ den Stadtrat überzeugt. Ziel der Gesellschaft ist die nachhaltige und günstige Versorgung der öffentlichen und privaten Gebäude im Bereich des Schulzentrums mit nachhaltiger günstiger Wärmeenergie. Dabei liegt ein Fokus auf der regionalen Wertschöpfung. Die Betreibergesellschaft des Nahwärmenetzes Neuerburg bietet dabei Bürgern, Kommunen und regionalen Energiegenossenschaften finanzielle Beteiligungsmöglichkeiten. Die Versorgung mit Holz-Hackschnitzel soll durch regionale Lieferanten sichergestellt werden. Nach Aussage der Projektentwickler sollen bei der Umsetzung des Projektes vor allem lokale Firmen Anbieter berücksichtigt werden.

Dieses ökologisch nachhaltige Konzept bietet Betreibern wie Verbrauchern bzw. Anschlussnehmern eine in die Zukunft gerichtete wirtschaftliche Perspektive. Der Betrieb der gemeinsamen Heizanlage sichert den an der Projektgesellschaft Beteiligten eine gute Verzinsung der eingebrachten finanziellen Beteiligung zu. Die Verbraucher profitieren von den im Vergleich zu den Heizölpreisen günstigeren Holz-Hackschnitzelpreisen und den ersparten künftigen Investitionskosten in eine neue Heiztechnik.

In den zurückliegenden Monaten hat sich der Stadtrat kritisch mit der Thematik Nahwärmenetz Neuerburg auseinandergesetzt. Neben der Diskussion um verschiedene Standorte hat man auch ein bereits in Betrieb befindliches Kraftwerk besichtigt. Da die Errichtung der Heizzentrale auf einem städtischen Grundstück vorgesehen ist, konnte die Stadt Neuerburg im Zuge der Grundstücksverhandlungen die Forderungen der Einwohner mit einfließen lassen. Im Ergebnis untermauert das Emissionsgutachten die bisherigen Entscheidungen des Stadtrates und stellt gleichzeitig sicher, dass bedingt durch eine ausreichende Schornsteinhöhe die Abgase nicht im Tal stehen bleiben. Mit der Umsetzung des Projektes wird nach erfolgter Baugenehmigung in den nächsten Monaten begonnen.

Das Umweltgutachten so wie das Gutachten zur Schornsteinhöhe steht auf der Internetseite der Stadt Neuerburg (www.neuerburg-eifel.de) allen Interessierten zur Verfügung.

Anna Kling Stadtbürgermeisterin