Chronik MV 1821 im Bild
2021-05-30 Bewertungsspiel in Münster
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Vor 26 Jahren folgt der Musikverein Neuerburg der Einladung zum Wertungsspiel anlässlich des zweiten Bundesmusikfestes in Münster durch den Bund Deutscher Blasmusiker - ein unvergessliches Ereignis für die damals aktiven Musikerinnen und Musiker.
Weit über 200 angemeldete Orchester unterziehen sich in zahlreichen Leistungsstufen der Wertung einer in zwölf Teams eingeteilten Fachjury. Folgende Bewertungen können erzielt werden: teilgenommen, ausreichend, befriedigend, gut, sehr gut und ausgezeichnet.
Nach langer Vorbereitung begeben wir uns Anfang Juni 1995 auf den Weg nach Münster. Untergebracht sind wir dort in einem Klassenzimmer einer extra für das Festwochenende leer geräumten Schule.
Am Tag des Wertungsspiel steigt die Nervosität schnell, als die Jury die Ankündigung des Einspielstücks irrtümlicherweise unterbricht, da dieses Werk nicht auf der Liste stehe. Unser heutiger Ehrendirigent Danny Heuschen kann damals mit seiner gewohnt rasanten Art dieses Missverständnis in belgischem Tempo klären. Nach der Startfreigabe hilft dann das fast schon im Schlaf gekonnte Stück „Der Kalif von Bagdad“ dabei, die in uns aufgestaute Nervosität abzubauen. Nach dem unbeliebten Pflichtstück „Aus einer Sage“ freuen wir uns auf „Hobbits“ aus Johan de Meijs „Herr der Ringe“.
Hin- und Hergerissen von den Impressionen des Wettspielvormittags fahren wir in die Innenstadt von Münster, wo wir in zwei Konzerten der Münsterer Bevölkerung unser Können beweisen dürfen.
Mit einem flauen Gefühl im Bauch geht es dann abends wieder zurück ins Festzelt zur Wertungsverkündung. Beginnend mit der niedrigsten Bewertungsklasse verkündet die Jury die Ergebnisse des Wettspiels. Die Jury lässt uns lange warten mit unserem Ergebnis, weshalb die im Zelt vorherrschende ausgelassene Stimmung nicht auf uns überschwappen kann. Umso größer ist die Freude, als die Jury uns die höchste Note mit Sonderlob vergibt. Diese Auszeichnung berechtigt uns zur Teilnahme am „Weltsymposium der Blasmusik“ in Kerkrade 1997. An diesem Abend liegen sich alle in den Armen, sogar Blech und Holz. Dementsprechend spät erreichen einige von uns erst das nächtliche Quartier.
Hier noch ein paar Schmankerl aus dem schriftlichen Bericht der Jury, der uns einige Tage später erreicht: „Mit dem Musikverein Neuerburg stellt sich ein sinfonisches Blasorchester“ mit „einem sehr homogenen, gut abgestimmten Klangkörper, wie er in dieser Stufe kaum anzutreffen ist.“ „Trotz einiger Kritikpunkte, war dies eine ganz ausgezeichnete Interpretation des Pflichtstückes.“ „Der Dirigent… ist ein Fachmann, der das Orchester sicher und einfühlsam leitet.“ „Die Jury empfiehlt dem Orchester, … künftig in der Oberstufe anzutreten.“ „Die Jury würdigt diese Leistung mit dem Prädikat Ausgezeichnet, 33 von 36 Punkten.“