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Eros und Christentum - ein verfehltes Thema?
Donnerstag, 27. März 2014, 19:30
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Am Donnerstag, dem 27. März, löst Frau Prof. Dr. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz das Fragezeichen des Themas im Rahmen der Neuerburger Kolloquien auf. Der Vortrag findet um 19:30 Uhr in der Bibliothek des Eifel-Gymnasiums in bewährter Kooperation mit der Volkshochschule Neuerburg statt.

Dem Zeitgenossen, sei er belesen oder unbelesen, sitzt der Verdacht im Nacken, den Friedrich Nietzsche scharfzüngig formuliert hatte: Daß das Christentum dem Eros Gift zu trinken gegeben habe; er sei zwar nicht daran gestorben, aber zum Laster entartet. Dieses unterschwellige Empfinden teilen viele, auch ohne den Autor gelesen zu haben.

Die Frage bedrängt heute teils unausgesprochen, teils bewußt, ob mit der unterstellten Nichtkompetenz des Christentums im Erotischen nicht vielleicht das Schönste im Leben aus der Zuständigkeit des Glaubens weggeglitten sei. Da, wo das Leben eigentlich ins frei Schweifende, ins Heitere und ins Göttliche überginge, stehen im Bewußtsein des Zeitgenossen eine Reihe Ausrufezeichen, Verbotstafeln, Fragezeichen, Einschränkungen.

So ist rückzufragen, ob das Spannungsfeld des Eros tatsächlich verraten wurde. Was geschieht, wenn das schmerzliche Glück von Lieben und Geliebtwerden auf einen Menschen zielt, was geschieht, wenn es auf Gott zielt?

Prof. Gerl-Falkovitz studierte Philosophie, Germanistik und Politische Wissenschaften in München und Heidelberg und wurde im Jahr 1970 bei Ernesto Grassi zum Dr. phil. promoviert. Im Jahr 1979 habilitierte sie sich über die italienische Renaissancephilosophie. 1995 wurde ihr die Ehrendoktorwürde der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar verliehen.

Sie war Studienleiterin auf der Burg Rothenfels und lehrte als Privatdozentin an den Universitäten in München, Bayreuth, Tübingen und Eichstätt. Sie erhielt eine Professur für Philosophie an der Pädagogischen Hochschule Weingarten. Seit 1993 war sie Inhaberin des Lehrstuhls für Religionsphilosophie und vergleichende Religionswissenschaft an der Technischen Universität Dresden. Inzwischen leitet sie das neu gegründete Institut EUPHRat („Europäisches Institut für Philosophie und Religion“) an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. in Heiligenkreuz bei Wien.

Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Religionsphilosophie des 19. und 20. Jahrhunderts bei den Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Søren Kierkegaard, Friedrich Nietzsche, Edmund Husserl, Martin Heidegger, Romano Guardini und Simone Weil. In der Anthropologie der Geschlechter, in der theologischen Grundlegung der Neuzeit liegt der Schwerpunkt bei Cusanus, Jakob Böhme, Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling und Franz Xaver von Baader sowie in der Phänomenologie. Sie ist Mitherausgeberin der 24-bändigen Gesamtausgabe der Werke von Edith Stein. Eines ihrer zentralen Themen ist auch Vergebung und Verzeihung, dem sie zwei ihrer Bücher widmete.

Wir würden uns freuen Sie zu diesem spannenden Thema zahlreich begrüßen zu dürfen.



Ort Eifel-Gymnasium
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