Infobrief 

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir möchten Sie darüber informieren, dass der Naturpark Südeifel gemeinsam mit der Universität Trier untersucht, ob sich eine Hautkrankheit bei heimischen Lurchen, wie dem Feuersalamander (Salamandra salamandra), im Naturpark Südeifel weiter ausbreitet. Die Krankheit wird ausgelöst durch den Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal).

Da die Krankheit bei Feuersalamandern meist tödlich verläuft, wird die Erkrankung auch die „Salamanderpest“ genannt. Um mehr über die Verbreitung des Hautpilzes im Naturpark Südeifel in Erfahrung zu bringen, sollen daher auf den Gemarkungen verschiedener Naturparkgemeinden Beprobungen durchgeführt werden.

Salamander und Molche im Naturpark Südeifel blieben bisher von dem Erreger weitgehend verschont, zumindest soweit wir wissen. Lediglich im Fliessgewässersystem des Fuhrbachs südöstlich von Philippsweiler wurden einige Tiere gefunden, die den Pilz auf sich trugen. Allgemein sind die bisher erhobenen Daten allerdings wieder veraltetet (z.B. letzte Untersuchungen bei Reiff im Jahr 2022), sodass potentielle Ausbrüche unerkannt bleiben. Ferner wurden einige Bereiche im Naturpark Südeifel bisher noch gar nicht untersucht. Deshalb hat der Naturpark Südeifel gemeinsam mit der Universität Trier in diesem Jahr ein Projekt initiiert, um flächendeckend Populationen von Lurchen im Naturpark auf den Hautpilz zu untersuchen und darüber hinaus Behörden, Akteure und die Öffentlichkeit umfassend über Bsal aufzuklären und dafür zu sensibilisieren. Auf diese Weise soll eine weitere Ausbreitung des Pilzes verhindert werden. Sofern positive Fälle auftreten, können gemeinsam nächste Maßnahmen eingeleitet werden, die zu einer weiteren Verminderung der Ausbreitung beitragen.

Bsal stammt aus Asien und ist nach Europa eingeschleppt worden. Erstmals entdeckt wurde er hier im Jahr 2010 in den Niederlanden. Rückwirkend lässt sich aber feststellen,dass Bsal mindestens schon sechs Jahre vor seiner Entdeckung derartige Massensterben in Deutschland (Vichtbach, nordrhein-westfälische Eifel) hervorgerufen hat, die unentdeckt blieben. Die Salamanderpest ist eine sich ausbreitende Infektionskrankheit, die nur in freier Wildbahn vorkommt. Waren im Jahr 2014 nur drei Bsal-Vorkommen in Europa bekannt, ist die Zahl inzwischen auf über 130 herangewachsen. Die meisten davon, ca. 90, liegen in Deutschland, weshalb das Land mittlerweile als „Bsal-Hotspot“ gilt. 

Es ist davon auszugehen, dass sich einmal befallene Feuersalamander-Populationen nicht von selbst regenerieren können. Wenn Bsal an einem Feuersalamander-Standort auftritt, stirbt die Art möglicherweise lokal aus. Eine Resistenzbildung, sowohl im Freiland als auch im Labor, konnte bisher nicht beobachtet werden. 

Wir bitten Sie um Mithilfe und Weitergabe der Information. Sollten Sie auf Ihrer Gemarkung bekannte Feuersalamander- und Molchstandorte kennen, dann können Sie diese Beobachtung ganz einfach im ArtenFinder, einem vom Land Rheinland-Pfalz eingeführten und von der Stiftung Natur und Umwelt in Rheinland-Pfalz betreuten Arten-Meldesystem, melden. Dazu benötigen Sie lediglich ein gutes Foto von dem Tier, Datum sowie die Koordinaten des Standortes. Die Meldung können Sie entweder direkt auf ihrem Handy über die App des Meldesystems einfügen oder über die Internetseite www.artenfinder.rlp.de

Mit freundlichen Grüßen,

Daniela Torgau (Naturpark Südeifel)

Dr. Philipp Böning (Universität Trier)